Jugendgottesdienst

Jugendgottesdienst digital

„LASS MAL LOSGEHEN …“
Unter dieses Thema haben wir unseren ersten Jugendgottesdienst gestellt. Denn in unserer ersten gemeinsamen Sitzung, in denen Jugendliche unterschiedlicher Konfir- und Teamerjahrgänge zweier Gemeinden, begleitet von den Pfarrern und Jugendmitarbeitern, sich digital getroffen haben, einte uns sofort die Lust, mit-einander Neues zu wagen. Und so war das Thema des Neuanfangs schnell gefunden. Sich digital über Grenzen hinweg zu vernetzen, die Jugendlichen in Wort und Musik zu Wort kommen zu lassen und dabei aber mit allen Genera-tionen zu feiern, ist das Konzept, das sich hinter den digitalen Jugendgottes-diensten verbirgt. Und so freue ich mich sehr darauf, Sie bereits jetzt schon zu unserem zweiten digitalen Jugendgottesdienst einzuladen. Wir würden uns herzlich freuen, wenn Sie diesen mit uns feierten. Bleiben Sie behütet.

Ihre Pfarrerin Lydia Grund-Kolbinger



Wer weiß, ob es ohne Corona dazu gekommen wäre. Die Idee ist auf jeden Fall grandios. Jugendliche aus zwei Gemeinden haben sich zusammengetan, um einen digitalen Jugendgottesdienst auf den Weg zu bringen, der keine einmalige Sache sein soll, sondern in losen Abständen stattfinden wird. Auch wenn Präsenzgottesdienste wieder möglich sind, soll dieser besondere Jugendgottesdienst digital bleiben.

Um zu erfahren, wie man am Bildschirm mit mehreren Jugendlichen und Gemein-demitarbeitern so etwas plant, habe ich mich per Zoom zur Generalprobe geschaltet. Mit dabei waren von Mariendorf-Ost Pfarrer Marcel Borchers und von Mariendorf-Süd unsere Pfarrerin Lydia Grund-Kolbinger und unser Gemeindepädagoge Dirk Wassersleben. Konfis und Teamer von Ost und Süd hatten sich in vorherigen Treffen Gedanken zu einem Thema gemacht und den Ablauf gemeinsam entwickelt. Teamer Flo von Süd kümmerte sich um die Musikwünsche und Jerom, Lilly, Vincent, Richard, Lilliana, Melissa, Hanna und Dion um den Rest.

Wer den Jugendgottes am 13. Juni nicht verfolgen konnte, kann schon mal den 12. September 2021 vormerken. Um 17 Uhr ist der nächste digitale Jugendgottesdienst geplant. Die Vorbereitungen dazu beginnen gleich nach den Sommerferien und den entsprechenden Link für Zoom finden Sie rechtzeitig auf der Homepage. Wer noch mitmachen möchte, kann sich gerne im Jugendbüro melden: jugendbuero@mariendorf-sued.de (Ma-Süd) oder bei m.borchers@mariendorf-ost.de (Ma-Ost).
Die Jugendlichen hatten sich für Musik jenseits vom Gesangbuch entschieden, was das Mitsingen für einige Altersgruppen am Bildschirm eventuell etwas einschränkte. Dafür waren bei den Fürbitten aber alle gefragt. Jeder konnte seine persönliche Fürbitte oder einen Wunsch in den Chat schreiben und sich so aktiv beteiligen.
Das Thema des Gottesdienstes lautete „Lass‘ mal losgehen“. Wer einen Eindruck davon gewinnen möchte, was die Jugendlichen u.a. mit diesem Thema verbinden, kann sich an den vorbereiteten Geschichten erfreuen. Hanna, Dion und Lion waren so nett, ihre Geschichten zur Verfügung zu stellen.


Lass mal losgehen
6:30 Uhr erster Wecker klingelt. 6:40 Uhr zweiter Wecker klingelt. 6:50 Uhr dritter Wecker klingelt. 7:00 Uhr vierter Wecker klingelt, verdammt, wieder zu spät.
Ab jetzt ist alles ein Kampf gegen die Zeit. Kommt der Bus auch nur eine Minute zu früh, komme ich zu spät. Aber anstatt jetzt in Panik zu verfallen, legt sich mein Körper noch mal hin. Zusammenfassung: Ich will nicht losgehen. Leider habe ich keine andere Wahl. Ich werde wohl nie Menschen verstehen, die gerne früh morgens aus dem Bett springen und einfach so losgehen können. Ich bin da eher der Typ, der sich den Wecker schon eine halbe Stunde bevor er aufstehen muss stellt, da ich am Ende meine Motivation eh nicht finden kann. Generell spielt Motivation für Veränderungen eine große Rolle. Ohne Motivation kriege ich den Bus heute nicht mehr. Ohne Motivation wird sich daran auch in den nächsten Jahren nichts ändern.
Obwohl Veränderungen fast nie etwas Schlechtes bedeuten, ziehe ich mich also lieber in meine altbekannte Routine und Wohlfühlzone zurück, auch wenn eine Veränderung so viel besser für mich wäre.
Mein Bus fährt ohne mich, der Unterricht beginnt ohne mich und dass alles nur, weil ich meine Wohlfühlzone nicht verlassen wollte. Und auf einmal ist die Moti-vation da, etwas zu verändern. Vielleicht einmal den Bus 10 Minuten früher zu bekommen, einmal den Wecker um 6:20 Uhr stellen.
Das Thema unseres Gottesdienstes ist „Lass mal losgehen“, etwas Großes verändern, sein Leben komplett umkrempeln, aber auch kleine Veränderungen gehören dazu. Auch für diese braucht man Motivation, selbst wenn es nur ein Wecker 10 Minuten früher ist.

Hanna Brodowski


Was brauchen wir um loszugehen?
Die Antwort auf die vorangestellte Frage ist in jedem Fall Motivation. Diese ist für jeden in jeder Situation unterschiedlich und kann zum einen greifbar und zum anderen abstrakt sein. Wir gehen morgens in die Schule, wir fahren zur Arbeit. Die Motivation hierfür besteht in dem Willen zu lernen und später Geld zu verdienen.

Ich denke, dass wir in unserem Alltag genügend Beispiele finden, wo Motivation eindeutig ist. Umso interessanter wird das Thema, wenn man sich die Motivation für Neues, Unbekanntes oder Unangenehmes besieht. Dann besteht sie nicht mehr in Materiellem oder Theoretischem, sondern sie besteht als Voraussetzung dafür, dass wir über uns selbst hinauswachsen. Wir wagen Neues und lernen uns selbst neu kennen bzw. gehen in unserem Selbstbewusstsein bestärkt aus der neuen Situation und können stolz auf uns sein, dass wir über unseren Schatten gesprungen sind. Die Motivation kommt hier quasi beim Machen bzw. beim Prozess selbst. In Anbetracht dessen hilft wahrscheinlich die Faustformel: einfach mal machen, könnte ja gut werden. Selbst wenn nicht: Die Summe unserer Irrtümer nennt man Erfahrungen (Kalendersprüche Ende!); Erfahrungen, die in unserer Annahme dazu beitragen, dass man sich selbst besser kennenlernt und/oder Demotivation bestätigt.
Mittels dieser Erkenntnisse kann man eigentlich nur positiv denken und nach vorne schauen, da, egal was kommt, die Motivation – und damit das größere Ziel – an Bedeutung und Selbstwert gewinnt. Um der Motivation auch einen Sinn zu verleihen, ist es ferner wichtig, Ziele zu setzten. Das kann die nächste Klassenarbeit, das nächste Treffen mit Freunden oder der nächste Urlaub sein, für die man sich vorbereitet und versucht, einen Nährwert herauszuziehen, der wiederum Lust auf mehr schafft bzw. uns in unse-ren Fähigkeiten bestärkt. Aber auch groß-anmutende Ziele wie beispielsweise die geistige Weiterbildung oder die konsequente Umsetzung unseres Wertekompasses werden mit Moti-vation auf mehr belohnt.
Die Fragen ‚Wo möchte ich in meinem Leben oder mit meinem Handeln hin?‘, ‚Was möchte ich erreichen?‘ stellen sich gerade in schwierigen Situationen mehr denn je. Die Perspektive der Lust auf Motivation kann vielfältig genutzt werden, beispielsweise im Alltag, bei den Hausaufgaben. Das höhere Ziel vor dem geistigen Auge zu haben und somit einen Perspektiv-wechsel zu vollziehen, hilft auch beim Finden und Suchen von Motivation und Zielen. Kurz um: In meiner Zukunft, da seh’ ich mich… ich bin dann mal weg.

Dion Lunow


MIST! Schon wieder eine Fünf in Mathe… Bald sind schon Zeugnisse und in den letzten drei Tagen dieser Woche schreibe ich noch Chemie, Geschichte und Englisch! Mit den ganzen Hausaufgaben fast unmöglich. Mein Kopf sagt LERNEN, mein Bauch sagt LERNEN, doch mein Herz schreit LOSGEHEN. Losgehen, wohin es mich verschlägt. Denn es zählt nicht das Wie oder Wo, sondern das Wann! Und dieses Wann hält jeden Tag um jede Uhrzeit seine Tür für mich, dich und jede andere Person offen, um loszugehen und alles auch nur für einen Augenblick hinter sich zu lassen. Man merkt, wie sich alles durch diesen Satz verändert, und zwar positiv. Das Leben wird leichter, einfacher und schöner, wenn man merkt, dass es nicht die großen Dinge sind, die alles verändern, sondern auch ein Spaziergang, egal, ob allein, mit dem Hund oder mit der ganzen Familie. So wird auch eine Fünf in Mathe besser. Es verändert sich etwas, aber was sich verändert, findest du nur heraus, wenn du bereit bist, durch die Tür zu gehen. Denn, wenn dir alles zu viel wird, sag ich: Lass mal losgehen!

Lilly Krzyzek

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