Bilder von der Kirchengemeinde in Lichtenrade. Eine Karte, ein Foto von Herrn Otte und die Kirche selbst von außen.

Eine von 15: Lichtenrade

Die Gemeinden im Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg, eine neue Beitrags-Serie
von Sabine und Klaus Morawski.

Folge 1: Lichtenrade 

I. BASISDATEN 

Offizieller Name der Gemeinde: Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Lichtenrade 
Anschrift: Goltzstr.33, 12307 Berlin 
Telefon: 746 88 94-0 
E-Mail: kuesterei@kg-lira.de
Internet: kg-lira.de 

II. MENSCHEN 

Namen der Pfarrerinnen: Britta Heesing-Rempel, Dagmar Heine, Thora Weintz, Roland Wieloch 
Anzahl der Gemeindeglieder:10 530 (Ende 2023), Nr. 1 im Kirchenkreis, größte Gemeinde der EKBO 
Anzahl der GKR-Mitglieder: 15 und die 4 Pfarrerinnen = 19 Gemeindebeirat: Vorhanden 

III. GEBÄUDE, GEDRUCKTES 

Orte für Gottesdienste: 
Dorfkirche Alt-Lichtenrade 109 
Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Rackebüller Weg 
Gemeindezentrum Nahariyastraße 33 

Gemeindebrief: 
Titel und Auflage der Printausgabe: 
„Gemeindebrief“, 2100 Exemplare 
Anzahl Onlineversand: 100 

Anzahl der Prospektkästen für die Verteilung: 11 
Gesangbuch: Hessen und Nassau 

IV. BESONDERE ANGEBOTE UND DIENSTLEISTUNGEN 

Kita: Hort in Kooperation mit der Käthe-Kollwitz-Grundschule
Seniorenheim, Pflege: Diakonie-Station nur mit Hauspflege, 2 Senioren-WGs für Demenzkranke und Senioren-Begegnungs- und Beratungsstätte
Musik und Kultur: Kinderchor, Chor in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Bläsergruppe, Jungbläsergruppe (jung = Anfänger) 
Jugend: Werwolf-Turnier, Zockernacht, Spielenacht
Erwachsene und Senioren: ,,55 +: Voll im Leben“
Weiteres: 

  • Impuls-Gottesdienst 1. Sonntag im Monat mit Sitzen im Kreis um 18 Uhr
  • Familiengottesdienst einmal im Monat Ökumenisches Friedensgebet sonntags 18 Uhr 
  • Engagement bei Kontakt mit Partnergemeinde in Mufindi/Tansania 

V. BESUCHSBERICHT 

Treffpunkt Dorfkirche Alt-Lichtenrade: Eine Feldsteinkirche aus dem 13. Jahr- hundert im idyllischen Angerdorf mit Dorfaue, Teich und Kirchhof; die alten Bauerngräber ausgerichtet in Blickrichtung der dazugehörigen Höfe; ein Falken- paar umkreist sein Nest auf dem Kirchturm, unbeirrt vom kräftigen Mittagsgeläut der drei Turmglocken. 
Wir sind verabredet mit Herrn Otte, langjährigem GKR-Mitglied, „Kirchmeister Bereich Bau“ und Redaktionskollege des Gemeindebriefs. 

Die Dorfidylle darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns in der größten Gemeinde unserer Landeskirche (EKBO) befinden. Und groß heißt hier wirklich groß. 
Auch nach vier Stunden flotten Marsches bleiben noch einige Gemeindegebiete offen. Im Logo der Gemeinde erkennt man drei sehr verschiedene Kirchtürme. Wo die stehen, werden wir klären. 

Herr Otte, Urgestein der Gemeinde und hundertfünfzigprozentiger Ehrenamtler führt uns im Parcoursritt durch seine Gemeindewelt. Mit achtzig Lebensjahren wolle er,,nun etwas kürzertreten“, davon ist nichts zu merken. Er besteht darauf, gemeinsam in die Turmspitze der Dorfkirche (Kirchturm Nr. 1) zum Falkennest zu klettern. Die Video-Überwachung des jungen Paares wird engmaschig von ihm für die Gemeinde per Handy-App begleitet (,,Nein, sie brüten noch nicht, erst ab 4 Eiern.“ – Stand Ostern). 
Nebenbei wird in der engen Turmspitze die erfolgreiche Zeitumstellung der Kirchturmuhr (per Hand) kontrolliert. 
Zurück im Kirchraum überraschen die farbenfrohen Kirchenfenster des Künstlers Prof. Burgert aus den sechziger Jahren, dazu passendem Taufbecken, Bibelstütze und Prunkkreuz, mit naiver Darstellung gut,,lesbarer“ Bibelgeschichten. 
Zur Geschichte der Dorfkirche hat unser Kirchenführer eine ausführliche, schön bebilderte Broschüre erstellt, die vor Ort ausliegt. 
Herr Otte weiß viel von den sehr komplexen Sanierungs- und Baumaßnahmen in der Auseinandersetzung mit dem Denkmalschutz zu erzählen…vom Bauantrag bis zur Fertigstellung hat er offenbar sehr viele Baumaßnahmen, auch zur energetischen Sanierung, im gesamten Gemeindegebiet und nicht nur am historischen Gemäuer intensiv aktiv begleitet. 

Beim Verlassen der alten Kirche ein brutaler Schnitt: der Blick aus dem Pfarrgarten, dem sehr weitläufigen Kita- und Hort-Freigelände, über die Einfamilienhaus-Siedlungen hinweg, bleibt an den alles überragenden Hochhäusern der Nahariya-Siedlung hängen. Aber auch hier gibt es einen schönen Ort für Gottesdienste im Mehrzweckraum des Gemeindezentrums. Derzeit ist hier,,Laib und Seele“ untergekommen, bis das zukünftige Quartier im Gemeindehaus Finchleystraße fertiggestellt ist. Derzeit ist hier noch Großbaustelle: unter anderem ein Wohnhaus für Menschen mit Behinderung, inklusive integrierter kleiner Kapelle und Kirchturm Nr. 2. 
Ausgabe von „Laib und Seele“ findet übrigens auch am Donnerstagnachmittag statt. Man ist froh, seit kurzem von Mariendorf-Ost entlastet zu werden. Auch im benachbarten Kinder- und Jugendhaus Nahariy astraße ist immer viel los, es soll demnächst umfassend saniert werden. 

Nächste Station: Inmitten von Einfamilienhäusern der neuzeitlich zweckmäßige Bau der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche im Rackebüller Weg. Hier begrüßt uns der freistehende filigrane Kirchturm Nr. 3, nach seiner Renovierung von ehemals massiven Seitenwänden befreit. 
Unter dem Dach des Kirchengebäudes findet sich neben einem sehr großen, erweiterbaren Mehrzweck- und Gottesdienstraum unter anderem auch eine der beiden Teilzeit-Kitas der Gemeinde (2 Teilzeit-, 1 Vollzeit-Kita, 1 Hort, Mittagessen-Austeilung für alle aus Kitagroßküche in Alt-Lichtenrade mit dem gemeindeeigenen Elektro-Minimobil). Das Gemeindehaus Goltzstraße beherbergt neben der Küsterei (übrigens Sitz unserer ehemaligen Küsterin Frau Mann) die zweite Teilzeit-Kita. 

Unser Eindruck von dieser auch flächenmäßig wirklich riesengroßen, heterogenen Gemeinde mit ihren zahlreichen Gebäuden aus den unterschiedlichsten Zeitepochen, mit Gemeindegliedern verschiedenster Gesellschaftsschichten, bestätigt die denkbar großen Herausforderungen, was unser Gastgeber beim Abschlussgespräch so ausdrückt:,,Hier ist immer irgendwo irgendetwas notwendig zu tun… aber die Größe gibt uns die Möglichkeit, Neues auszuprobieren, zu experimentieren, sich mit den Bedürfnissen der sehr verschiedenen Gemeindeteile weiterzuentwickeln. 

Herzlichen Dank, Herr Otte, für einen sehr freundlichen, detaillierten Einblick in den Facettenreichtum unserer Nachbargemeinde Lichtenrade! Wir können den Besuch in Lichtenrade, vielleicht bei einem Spaziergang im historischen Dorfkern oder bei einem der sehr abwechslungsreichen Gottesdienstangebote nur weiterempfehlen.

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