Wandskulptur von Familie und Gemeinschaft

Anspiel Verabschiedung der Kitakinder 2025

Schule im Dschungel

Es gab einmal eine Zeit, da hatten die Tiere eine Schule. Der Unterricht bestand aus Rennen, Klettern, Fliegen, Springen und Schwimmen. Alle Tiere wurden in allen Fächern unterrichtet.

Das Krokodil war gut im Schwimmen, besser sogar als der Lehrer. Im Rennen war es durchschnittlich. Aber im Fliegen war es ein besonders hoffnungsloser Fall. Da das Krokodil in diesem Fach so schlechte Bewertungen hatte, musste es nachsitzen. All sein Energie wurde auf das Fliegen fokussiert. Es musste sogar den Schwimmunterricht ausfallen lassen, um das Fliegen zu üben. Das tat er so lange, bis er im Schwimmen nur noch durchschnittlich war. Durchschnittliche Noten waren jedoch akzeptabel, darum machte sich niemand Gedanken darum. Außer das Krokodil, das sehr traurig über seine Leistungen war. 

Einen der Leoparden traf es genauso schlimm. Er war anfänglich im Renne und Springen an der Spitze der Klasse. Auch Klettern konnte er echt gut. Aber er bekam richtig schlechte Laune, wegen des vielen Nachhilfeunterrichts im Schwimmen. 

Auch die anderen Katzen waren gut im Laufen, Springen und Klettern, aber das Schwimmen war für sie ein Graus. 

Der Papagei wurde als unkontrollierbarer Problemschüler angesehen. Er wurde unnachgiebig und streng bestraft, insbesondere in der Kletterklasse. Er war so stur und bestand darauf, seine eigene Methode anzuwenden. Und obwohl er damit der Schnellste war und stets als allererster den Wipfel eines Baumes erreichte, war das doch falsch. Denn er hielt sich einfach nicht daran, wie schon immer in der Schule geklettert wurde. Damit waren die Lehrer nicht einverstanden. Denn laut der Regeln der Schule fürs Klettern bekam derjenige, der den Wipfel als erster erreichte, immer eine eins. Und das ging ja nun wirklich nicht. Er hielt sich nicht an die Vorgaben und trotzdem sollten die Lehrer ihm eine eins geben. Unglaublich! So schrieben sie kurzerhand Regeln auf, wie in der Schule richtig geklettert werden sollte.

Der Affe war der Klassenbeste im Klettern. Aber sein Fluglehrer ließ ihn seine Flugstunden am Boden beginnen, anstatt vom Baumwipfel herunter. Der Affe bekam Muskelkater durch Überanstrengung bei den Startübungen und dadurch immer mehr mittelmäßige Zensuren im Klettern und mangelhafte im Rennen. 

Die mit dem Sinn für das Praktische begabten Marienkäfer und Schmetterlinge gaben ihre Jungen zum Panda in die Lehre, denn der schien etwas ganz Neues entdeckt zu haben. 

Denn der Panda hatte erkannt: 

Viel Leid, Frustration und schlechte Leistungen resultierten daraus, dass die Tierkinder nicht in ihren je eigenen Begabungen und Stärken gesehen und gefördert wurden, denn die Schule wollte alle gleich machen. 

Der Panda sagte den Tieren: 

Wenn ihr alle rennen müsst und springen, klettern und schwimmen und sogar fliegen, dann sieht man schnell, dass nicht jeder alles kann. Und wenn die Lehrer nur sehen, was ihr nicht könnt, dann entsteht bei euch Stress. Dann ist es für euch unmöglich, euer Bestes zu geben und die eigenen Fähigkeiten einzubringen. 

Und so kamen immer mehr Tierkinder zum Panda und wollten lieber bei ihm Lernen als in der Schule. Da wurden auch die Lehrer neugierig.

Der Panda erklärte den Lehrern: 

Wir werden von klein auf so erzogen, dass wir einem bestimmten Maßstab entsprechen sollen. Wir sollen uns mit anderen vergleichen und unsere „Schwächen“ trainieren. Wir sollen dort besser werden, wo wir nicht einer gesetzten Norm entsprechen. 

Aber was viel wichtiger ist, dass wir auf die Stärken der Kinder schauen und sie wertschätzen. 

Nur so ermutigen wir sie zur eigenen Entwicklung. Unsere Stärke zeigen sich in den Dingen, die wir gerne machen.

Und so erkannten die Tiere, dass jedes Tier eine besondere Fähigkeit hatte. Sie sahen, dass es viel besser ist, diese Stärke zu erkennen und zu fördern.

Die Tiere beschlossen, dass für Tiere gar keine Schule notwendig ist, in der alle Rennen, Klettern, Fliegen, Springen und Schwimmen lernen, denn egal wie viel er übt, ein Krokodil wird kein Sprinter, eine Katze wird kein Weltklasse Schwimmer und ein Affe wird nicht fliegen können. 

Jeder konzentrierte sich fortan auf seine Stärken. 

Ende!

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