Sammlung alter Handys

Nach Angaben des Digitalverbands Bitkom schlummern mehr als 100 Millionen Althandys in deutschen Schubladen, vielleicht ja auch in Ihren? Dafür finden Sie auf dem Campus des Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg jetzt eine Sammelbox. Sie steht vor dem Kirchsaal im Margarete-Draeger-Haus zur Sammlung alter Handys. Hier können Sie Ihre alten oder defekten Handys einwerfen.
Ausgediente Handys in den Hausmüll zu werfen, schadet der Umwelt und ist verboten. Zu viele seltene Rohstoffe gehen für eine Wiederverwertung verloren und unnötig viele Ressourcen werden weiter abgebaut. Mit dem beim Kirchenkreis zurückgegebenen Altgerät sorgen Sie doppelt für mehr Umweltschutz: Zum einen stellen Sie sicher, dass Rohstoffe wiederverwertet werden und Schadstoffe nicht auf dem Müll landen. Zum anderen werden die Geräte an den NABU gesendet, der dafür vom Kooperationspartner Telefónica in Deutschland einen Zuschuss für das Projekt “Renaturierung der Havel” erhält.

Was geschieht mit den Geräten?

Je nach Zustand der Geräte werden sie von Mitarbeitenden der AfB gemeinnützige GmbH (Arbeit für Menschen mit Behinderung) wieder aufbereitet und anschließend verkauft oder recycelt. Vor der Aufbereitung werden dafür die eingesammelten Altgeräte einer professionellen und zertifizierten Datenlöschung unterzogen. Bitte löschen Sie dennoch zu Ihrem eigenen Schutz alle gespeicherten persönlichen Daten auf Ihrem Altgerät, bevor Sie es abgeben. Am besten setzen Sie das Gerät dazu auf die Werkeinstellungen zurück. Zudem entfernen Sie bitte SIM- und Speicherkarten.

Sind die Althandys nicht mehr funktionsfähig, lassen sie sich nicht vermarkten oder deren Daten nicht löschen, werden sie durch einen Schredder mechanisch zerstört. Nach der zertifizierten Datenvernichtung übergibt AfB die Althandys zum Schmelzen an die Metallhütte
Umicore. So werden Schadstoffe fachgerecht und ökologisch einwandfrei entsorgt und Rohstoffe wie Gold, Silber, Palladium und Kupfer fließen wieder in die Produktion ein.

Wem kommt die Sammlung alter Handys zugute?

Mit dem Gewässerrandstreifenprojekt „Untere Havelniederung zwischen Pritzerbe und Gnevsdorf“ führt der NABU die größte Flussrenaturierung Mitteleuropas durch. Die Untere Havel ist ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung. Der Naturschutzbund restauriert das ausgebaute Flussbett und schafft so neue Naturparadiese. In gut einem Jahrzehnt soll die
Untere Havel wieder ein lebendiger Fluss sein. Dafür werden Altarme wieder angeschlossen, Uferbefestigungen beseitigt, Flutrinnen aktiviert sowie Ufer- und Auenwald begründet.
Zudem sollen Deichabschnitte zurückgebaut und damit Überflutungsgrünland zum Hochwasserschutz gewonnen werden.
Weitere Informationen: nabu.de/natur-und-landschaft/fluesse/untere-havel

Ulrike Biskup, Heike Heßler

Anstehende Veranstaltungen

Kategorien