Dauerausstellung zu Jochen Klepper

Die Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Mariendorf wird im Herbst 2022 anlässlich des 80. Todestages von Jochen und Johanna Klepper sowie Renate Stein eine Dauerausstellung in den Räumen der Martin-Luther-Gedächtniskirche eröffnen. Die Eröffnungsphase der Ausstellung wird zwischen dem 6. November (Vernissage) und dem 11. Dezember 2022 (dem Tag nach dem 80. Todestag) liegen.
Am Buß- und Bettag, 16. November wird der Gottesdienst um 19 Uhr konzertant von der Kantorei mit Lesungen zu Jochen Klepper gestaltet.

Am Samstag, 10. Dezember findet um 19 Uhr im Gemeindezentrum Friedenstr. 20 anlässlich des 80. Todestags ein szenischer Multimedia-Abend mit Dr. phil. Benno Fabricius, Leipzig statt.
Seit 1935 wohnten Jochen und Johanna Klepper mit ihren Töchtern Brigitte und Renate im Stadtteil Südende im heutigen Oehlertring 7. Zwischen 1935 und 1939 gehörte die Familie zur Kirchengemeinde Berlin-Mariendorf. Am 22.12.1935 wird dort die Martin-Luther-Gedächtniskirche eingeweiht. Sie mussten wegen der Germania-Pläne der Nationalsozialisten von dort wegziehen und bewohnten ab 20. Mai 1939 das von ihnen gebaute Haus in der Teutonenstraße 23 in Nikolassee. Während der Zeit in Südende geht Jochen Klepper regelmäßig in Mariendorf zum Gottesdienst. Er lernt dabei Pfarrer Max Kurzreiter kennen und schätzt ihn sehr, da dieser sich als Pfarrer der „Bekennenden Kirche“ gegen die proklamierte Einheit von Christentum und Nationalsozialismus wehrt. Am 18. Dezember 1938, sechs Wochen nach der Pogromnacht, lässt sich Johanna taufen, im Anschluss daran findet die kirchliche Trauung statt. Taufe und Trauung vollzieht Pfarrer Kurzreiter in der Martin-Luther-Gedächtniskirche.
Die Ausstellung „Unter dem Schatten deiner Flügel“ nimmt Kleppers Leben und Werk, seine Liebe und Familie ebenso in den Blick wie die schicksalhafte Verwicklung mit dem nationalsozialistischen antisemitischen Rassenwahn und leistet damit einen Beitrag gegen das Vergessen. Auch Jahrzehnte nach dem letzten verzweifelten Schritt – dem gemeinsamen Suizid von Jochen und Johanna Klepper zusammen mit Renate Stein – sind Antisemitismus, Diskriminierung, Fremdenhass und Intoleranz keineswegs überwunden.
Die Ausstellung wendet sich gleichermaßen an Jugendliche und Erwachsene. Sie greift neben der Information über die Vita Kleppers Themen wie Berufs- und Partnerwahl sowie Suizid auf, um diese – auch spielerisch und im Diskurs –Gruppen, Klassen und erwachsenenbildnerisch Interessierten nahezubringen.
bezuschusst das Vorhaben. Die Ausstellung wurde von einer Arbeitsgruppe v.a. Ehrenamtlicher der Kirchengemeinde im Zeitraum eines Jahres konzipiert und umgesetzt.

Uli Seegenschmiedt

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