Kindergarten Mariendorf Süd

Kita und Corona

Wenn man überlegt, was man der Kitaleiterin gerade Gutes tun könnte, wäre eine Aufstockung der durchschnittlichen Tageslänge auf 36 Stunden empfehlenswert sowie vielleicht ein paar weitere Arme und Gehirnhälften, um den Überblick zu behalten und alles zu verarbeiten, was gerade auf die Kita einstürmt.
Wenn dieser Artikel erscheint, wird sich das Chaos noch nicht ganz erledigt haben, aber Marlies Bourgett und ihre MitarbeiterInnen werden mit großer Wahrscheinlichkeit schon weitere Hürden gestemmt haben (müssen). Es ist alles andere als einfach, Senatsverordnungen zu beachten und umzusetzen, während Eltern mit Anfragen auf sie einstürmen und nebenan die Handwerker munter und lautstark (aber dafür können sie natürlich nichts) im Anbau arbeiten.

Als für viele die Corona-Pause begann, konnten auch die Kita-Erzieherinnen etwas durchatmen. Trotz Notbetreuung hat jede von ihnen die Zeit genutzt, die Gruppenräume aufzuräumen, Sachen auszusortieren und alles sauberzumachen. Die interne Fortbildung zum Thema „Gewaltfreie Kommunikation“ musste nicht ins Wasser fallen, sondern wurde in die Osterferien verlegt und fand dank unterstützender Technik für einige live und für die anderen via Videokonferenz statt.

Am Anfang waren nur vier Kinder in der Notbetreuung, jedoch stieg die Anzahl rasch an. Um alle Vorschriften einzuhalten, wurde in Kleinstgruppen gearbeitet. Jetzt – Ende Mai – sind schon weit über 30 Kinder hier, die in der Kernzeit von 8 bis 15 Uhr betreut werden. Eine Ausweitung dieses Zeitraums ist nicht möglich, denn es müssen feste Gruppen sein, die immer von der gleichen Erzieherin geleitet werden. Es werden Stück für Stück immer mehr Kinder zurückkehren. Die Betreuungsansprüche für jede Altersgruppe sind anders.
Und die Vorgaben und Regeln müssen permanent angepasst werden. Eine Mischung der Gruppen ist zurzeit untersagt.

Der Gartenplan sieht zum Beispiel aus wie ein buntes Spielfeld. Beim näheren Hinsehen erkennt man allerdings ein ausgeklügeltes System, welche Gruppe an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit den Garten bzw. die Wiese nutzen darf. An dieses System müssen sich alle halten. Jedenfalls so lange, bis die nächste Vorschrift kommt.
Die Verabschiedung der Kinder des letzten Kitajahres, die bisher im Rahmen des Sommerfestes verabschiedet wurden, wird auf keinen Fall ausfallen. Die Kita-MitarbeiterInnen sind gerade am Planen und Überlegen, ob man mit einer Gruppe oder vielleicht mit zweien nacheinander feiern kann. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und natürlich muss man auch die Senatsvorgaben beachten, aber kein Kind wird diese Kita ohne einen Verabschiedungs-Gottesdienst verlassen müssen.
Und wo Kinder gehen, kommen meist auch neue. Das nächste Kitajahr beginnt im August und eine neue Krippengruppe ist bereits voll! Unterstützung wird das Team durch eine Kollegin erhalten, die eine berufsbegleitende Ausbildung zur Erzieherin beginnen wird. Sie ist dann drei Tage hier vor Ort und zwei Tage in der Schulung. Es wird sicher auch Aufstockungen bei der Arbeitszeit von einzelnen Mitarbeiterinnen geben und irgendwann auch Neueinstellungen, aber erstmal konzentriert sich alles darauf, die momentane Situation zu bewältigen und den Bau voranzutreiben und zu unterstützen, was sich in spontanen Ausräumaktionen widerspiegelt oder in dem Talent, mit einem Loch in der Wand möglichst kreativ umzugehen.

Marlies Bourgett in ihrem zukünftigen Büro

Die schönen hellen neuen Räume sehen schon sehr einladend aus, auch wenn noch überall die Kabel aus der Decke hängen. Die Außenarbeiten am Gebäude sind fast abgeschlossen, die Beleuchtung und Bewegungsmelder sind installiert. Das Gründach ist in Vorbereitung und auch die Außenanlagen werden demnächst in Angriff genommen. In den Innenräumen sind die Fensterbänke montiert, die Malerarbeiten laufen auf Hochtouren und die Waschraumobjekte sind auch weitestgehend schon angeschlossen.

Der Blick aus dem zukünftigen Büro der Kitaleitung erinnert an ein Panoramafenster. Hier werden die Schreibtische von Marlies Bourgett und Sabine Abert stehen. Die Möbel für die neue Garderobenecke sind schon in Auftrag gegeben, aber mit der Einrichtung der Gruppenräume und des Personal- und Besprechungsraumes kommt noch jede Menge Arbeit auf sie zu.
Im Namen der ganzen Gemeinde ein riesengroßer Dank an alle MitarbeiterInnen, die in dieser wilden Zeit gut zusammenhalten und immer wieder Nerven wie Drahtseile beweisen!!

Annette Mühlenfeld

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